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Die Stimmungslage der norddeutschen Tourismuswirtschaft hat sich deutlich aufgehellt. Der Konjunkturklimaindex im Gastgewerbe kletterte von zuletzt 84,3 auf nun 111,9 Punkte. Auch bei den Reiseveranstaltern und -büros gab es eine Steigerung von zuletzt 84,2 auf 132,6 Punkte.
Die IHK Nord hat die Betriebe des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft aus den fünf norddeutschen Bundesländern zur konjunkturellen Lage im Tourismus in den vergangenen sechs Monaten befragt. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex bildet die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten ab; rund 900 Betriebe haben an der Befragung im April und Mai 2023 teilgenommen.
„Die Stimmung in der Tourismuswirtschaft im Norden hat sich deutlich verbessert. Die Sorgen der Verbraucher über die Energiekostensteigerungen haben sich verringert. Dies wirkt sich positiv auf die Reisenachfrage aus. Gleichzeitig bereiten steigende Kosten und das Thema Personal den Betrieben weiterhin Kopfzerbrechen. Im Gastgewerbe hat sogar erstmalig die Sorge um gestiegene Arbeitskosten die Sorge um den Personalmangel überholt“, so Klaus-Jürgen Strupp, Vorsitzender der IHK Nord und Präsident der IHK zu Rostock.
Die aktuelle Geschäftslage bewerten 32,6 Prozent der Betriebe im Gastgewerbe als gut, 54,8 Prozent als befriedigend und nur 12,6 Prozent als schlecht. Im Vergleich zum Herbst 2022 ist die Einschätzung leicht negativer geworden, gegenüber dem letzten Frühjahr hat sich die Geschäftslage verbessert. Die Zukunftsaussichten sind weitaus positiver als im Herbst 2022. Aktuell erwarten 27,4 Prozent der Betriebe im Gastgewerbe, dass sich die Geschäftslage in der nächsten Saison verbessern wird, 23 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.
Vor allem im Reisegewerbe hat sich die Lage verbessert. So bewertet jedes zweite Unternehmen seine Geschäftslage als gut, 40,7 Prozent als befriedigend und nur 9,3 Prozent als schlecht. Und auch die Zukunftsaussichten sind positiver: 37,9 Prozent erwarten eine günstigere Geschäftslage in der nächsten Saison und nur 12,9 Prozent eine Verschlechterung. Im Herbst ging noch jeder zweite Betrieb von einer Verschlechterung aus.
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sehen 84 Prozent der teilnehmenden Unternehmen im Gastgewerbe die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Den zweiten und dritten Platz der Geschäftsrisiken belegt das Thema Personal: Arbeitskosten sehen 71,8 Prozent als Risiko, fehlende Arbeitskräfte gaben 69,8 Prozent an. Auch bei den Reiseveranstaltern und -büros bilden Energie- und Rohstoffpreise, Personalmangel und Arbeitskosten die Top 3 Risiken.
Trübe Aussichten für die Tourismuswirtschaft. So ist die Aussage der IHK Nord Umfrage, an der rund 1.200 Betriebe aus Tourismus- und Reisewirtschaft in Norddeutschland teilgenommen haben. Der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Lage und die Erwartungen gleichermaßen berücksichtigt, ist im Gastgewerbe abgestürzt. Im Reisegewerbe fiel der Rückgang noch dramatischer aus. Hier finden Sie die Umfrageergebnisse. (PDF-Datei · 123 KB)
Norddeutsche Tourismuswirtschaft setzt positive Entwicklung fort - Fachkräftemangel stellt die Branche aber vor Herausforderungen
Die IHK Nord hat die Betriebe des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft aus den fünf norddeutschen Bundesländern zur konjunkturellen Lage im Tourismus in den vergangenen sechs Monaten befragt. Die Stimmungslage der gastgewerblichen Betriebe in den norddeutschen Bundesländern ist im Vergleich zum Vorjahr um 3 Punkte leicht auf 132,4 Punkte gestiegen. Die Lage der Reisewirtschaft wird hingegen zurückhaltender bewertet. Der Klimaindex fällt auf 108,5 Punkte. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex bildet die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten ab; rund 1.050 Betriebe haben an der Befragung teilgenommen.
Das Gastgewerbe profitiert vom anhaltenden Trend zum Urlaub im eigenen Land. Dennoch bereiten Risiken wie der Fachkräftemangel, Arbeitskosten und Energiepreise, Lebensmittel- und Rohstoffpreise den gastgewerblichen Betrieben weiterhin Sorgen.
Besonders der anhaltende Fachkräftemangel bremse sowohl das Gastgewerbe als auch die Reisewirtschaft vielfach aus, erläutert Friederike C. Kühn, Vorsitzende der IHK Nord. „Um dem Mangel an Arbeits- und Fachkräften entgegenzuwirken, gilt es die Attraktivität der Branche für Arbeitnehmer weiter zu steigern. Politik und Unternehmen stehen hier gleichermaßen in der Pflicht, geeignete Maßnahmen zu entwickeln“, so Kühn.
Es bleibt abzuwarten, ob das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes mit seinen hohen Anforderungen an mitgebrachte Qualifikationen den Branchen der Tourismuswirtschaft dient.
Hinsichtlich der Einführung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) am 1. März 2020 befassen sich die Sonderfragen der aktuellen Umfrage mit dem Thema der Beschäftigung. Die bislang geltende Beschränkung auf einige Engpassberufe bei der Zuwanderung von Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten wird mit dem neuen FEG aufgehoben. Knapp 38 Prozent der befragten Betriebe aus dem Gastgewerbe und 25 Prozent der befragten Betriebe der Reisewirtschaft ist die Einstellung von Arbeitskräften aus Drittstaaten bisher zu aufwendig. Sie fordern mehr Informationen und Unterstützung, um Fachkräfte aus Drittstaaten zu beschäftigen. 11,5 Prozent der Befragten des Gastgewerbes und 6,9 Prozent der Befragten der Reisewirtschaft geben an, dass das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz helfen kann, Fachkräftelücken zu schließen, für die in Deutschland und den Mitgliedsstaaten der EU kein Personal gefunden wird.
Stimmung in der norddeutschen Tourismuswirtschaft geteilt
Die IHK Nord hat die Betriebe des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft aus den fünf norddeutschen Bundesländern zur konjunkturellen Lage im Tourismus in den vergangenen sechs Monaten befragt. Rund 1.100 Betriebe haben an der Befragung teilgenommen. Die Stimmungslage der gastgewerblichen Betriebe in den norddeutschen Bundesländern ist im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen. Dies spiegelt der touristische Konjunkturklimaindex mit einem Zuwachs um mehr als 12 auf 132,7 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2018 wider. Die Lage der Reisewirtschaft wird hingegen zurückhaltender bewertet. Mit einem Wert von 102,6 Punkten fällt der Klimaindex um mehr als 30 Punkte zum Vorjahresergebnis. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex bildet die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten ab.
Die deutlich zurückhaltende Bewertung der Geschäftslage in der Reisewirtschaft im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich durch die wachsenden Herausforderungen an die Branche, etwa in Bezug auf Digitalisierung, Bürokratie, Fachkräftemangel, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sowie Energie- und Rohstoffpreise.
„Die Anforderungen nehmen zu. So birgt der digitale Veränderungsprozess nicht nur Chancen, sondern bereitet den Betrieben der Reisewirtschaft durchaus auch Sorgen – vor allem den Reisebüros. Zudem schafft unnötige Bürokratie Unsicherheit und einen erhöhten Arbeitsaufwand“, stellt Friederike C. Kühn, Vorsitzende der IHK Nord, fest.
„Norddeutschlands Attraktivität als Reisedestination steigt immer weiter“, so Kühn. Das zeige sich auch in der guten Stimmungslage des Gastgewerbes. Allerdings stelle das Wachstum die Branche auch vor neue Aufgaben. Der Fachkräftemangel bremse Hoteliers und Gastronomen vielfach aus. Ob das neue Fachkräftezuwanderungsgesetz des Bundes mit seinen hohen Anforderungen an mitgebrachte Qualifikationen der Branche dient, bleibt abzuwarten. Politik und Betriebe seien weiterhin gefragt, die Attraktivität für Fachkräfte sowohl bei den Rahmenbedingungen als auch in den Betrieben selbst weiter zu erhöhen.
Gleichzeitig steigen die Ansprüche der Gäste, die immer reiseerfahrener werden und Angebote online intensiver vergleichen. Die touristischen Unternehmer müssen ihr Angebot entsprechend anpassen und modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Häufig ist dies nur über eine Fremdfinanzierung möglich. In der Saisonumfrage lässt sich allerdings ablesen, dass nur knapp einem Drittel der befragten gastgewerblichen Betriebe und mehr als einem Viertel der Befragten der Reisewirtschaft ein guter Zugang zu Fremdfinanzierungen gegeben war.
Reisewirtschaft blickt mit getrübter Stimmung auf zukünftige Geschäftslage
Die IHK Nord hat rund 1.100 Betriebe zur konjunkturellen Lage im Tourismus in der zweiten Jahreshälfte 2018 befragt. Es handelte sich hierbei um Betriebe des Gastgewerbes (Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe) und der Reisewirtschaft (Reisebüros, Reiseveranstalter und Omnibusunternehmen) aus den fünf norddeutschen Bundesländern. Die Lage des Gastgewerbes entwickelt sich positiv. Mit 129 Punkten befindet sich die Stimmung der Branche auf einem hohen Niveau. Die Stimmungslage in der Reisewirtschaft ist um 9 Punkte zum Vorjahreszeitraum spürbar gesunken. Trotzdem wird ein immer noch guter Indexwert des Konjunkturklimas von 123 Punkten erreicht. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten wider.
Die deutlich schlechtere Bewertung der aktuellen Geschäftslage in der Reisewirtschaft im Vergleich zur Vorjahressaison ist auf die wachsenden Herausforderungen an die Branche in Bezug auf die Digitalisierung, den Fachkräftemangel, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie hohe Arbeitskosten zurück zu führen. Auch das Gastgewerbe zeigt sich von diesen Herausforderungen betroffen, die dennoch positive Entwicklung der Stimmung im Gastgewerbe lässt sich mit steigenden Gästezahlen im hervorragenden Sommer 2018 begründen.
"Die Politik muss die Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft weiter verbessern. Vor allem betrifft das die bürokratischen Pflichten wie zum Beispiel bei der Mindestlohndokumentation, der Allergenkennzeichnung oder im Rahmen der Pauschalreiserichtlinie. Aber auch die Betriebe sind gefragt: Es gilt, die eigene Marke als Arbeitgeber laufend zukunftsgerichtet zu positionieren und sich so gleichzeitig für Fachkräfte besser aufzustellen" stellt Gert Stuke, Vorsitzender der IHK Nord, fest.
„Der Bund ist gefordert, bestehende Gesetze und Verordnungen regelmäßig auf ihre Notwendigkeit sowie ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft zu prüfen und die bürokratischen Belastungen für die Unternehmen zu reduzieren.“
In den vergangenen Umfragen haben die befragten Betriebe im Gastgewerbe und der Reisewirtschaft fortwährend angegeben, dass der Fachkräftemangel eines der größten Risiken darstellt. Im Hinblick auf diese Entwicklung befassen sich die Sonderfragen der aktuellen Saisonumfrage mit der Thematik der Beschäftigung. Hier lässt sich ablesen, dass rund die Hälfte der Betriebe des Gastgewerbes und knapp 30 Prozent der Betriebe der Reisewirtschaft langfristig offene Stellen nicht besetzen können. Als Hauptgründe dafür nennen die Befragten mangelnde Bewerberzahlen, zu geringe oder unpassende Qualifikationen der Bewerber oder zu hohe Forderungen.
Die IHK Nord hat knapp 900 Betriebe zur konjunkturellen Lage im Tourismus in der ersten Jahreshälfte 2018 befragt. Es handelte sich hierbei um Betriebe des Gastgewerbes (Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe) und der Reisewirtschaft (Reisebüros, Reiseveranstalter und Omnibusunternehmen) aus den fünf norddeutschen Bundesländern. Die Stimmungslage im Gastgewerbe ist um 13 Punkte zum Vorjahreszeitraum spürbar gesunken. Trotzdem wird ein immer noch guter Indexwert des Konjunkturklimas von 121 Punkten erreicht. Die Lage der Reisewirtschaft entwickelt sich weiterhin positiv. Mit 133 Punkten befindet sich die Stimmung der Branche auf einem hohen Niveau. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten wider.
Die deutlich schlechtere Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Gastgewerbe im Vergleich zur Vorjahressaison erklärt sich durch die wachsenden Herausforderungen an die Branche bei Themen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung, Bürokratie und erhöhten Arbeitskosten, die sich fortlaufend zuspitzen.
„Bürokratiethemen wie die DSGVO und EU-Pauschalreiserichtlinie sorgen für Unsicherheit und erhöhten Arbeitsaufwand im Arbeitsalltag der Unternehmer“, stellt Gert Stuke, Vorsitzender der IHK Nord, fest. “Die Reisewirtschaft wird weiterhin gut bewertet. Die gute wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch im Urlaubsverhalten der Norddeutschen wider“, so Stuke.
Immer mehr touristische Unternehmen können offene Stellen nicht besetzen. Über 50 Prozent der bDie Anforderungen der Gäste wachsen stetig. Die wachsende Reisetätigkeit und die mögliche Vergleichbarkeit der Angebote im Onlinebereich spornen die touristischen Unternehmer zu Veränderungen und Modernisierung ihrer Angebote an. Gerade deshalb ist auch die Wichtigkeit der Förderung touristischer Investitionen in der Zukunft nicht zu unterschätzen. So werden vermehrt an Urlaubsorten neue touristische Infrastruktur erschaffen und Moderniserungsvorhaben durchgeführt. Diese Entwicklung lässt sich auch in der aktuellen Saisonumfrage ablesen: Rund ein Drittel der befragten Unternehmen im Gastgewerbe und ein Viertel in der Reisewirtschaft gaben an, dass Ihnen ein guter Zugang zu Fremdfinanzierungsmöglichkeiten gegeben war. Einen schlechten Zugang erlebten weniger als 10 Prozent der Befragten. 4 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe und 6 Prozent in der Reisewirtschaft haben keine Finanzierung erhalten.
Im Rahmen ihrer Befragung zur konjunkturellen Lage im Tourismus in der zweiten Jahreshälfte 2017 hat die IHK Nord von über 1.000 Betrieben Rückmeldungen erhalten. Es handelt sich hierbei um Betriebe des Gastgewerbes (Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe) und der Reisewirtschaft (Reisebüros, Reiseveranstalter und Omnibusunternehmen) aus den fünf norddeutschen Bundesländern. Die Stimmungslage im Gastgewerbe sinkt leicht. Trotzdem wird ein guter Indexwert des Konjunkturklimas von 127 Punkten erreicht. Mit 132 Punkten zeigt sich deutlich, dass sich für die Reisewirtschaft die Lage weiterhin positiv entwickelt und das Geschäft mit den Urlaubsreisen wächst. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten wider.
Die etwas schlechtere Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Gastgewerbe im Vergleich zur Vorjahressaison erklärt sich durch die wachsenden Herausforderungen an die Branche bei Themen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung und erhöhten Arbeitskosten sowie durch die verregnete Großwetterlage im Sommer.
„Die positiven Entwicklungen in der Reisebranche halten an“, stellt Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzender der IHK Nord, fest. “Die Reisewirtschaft bewertet ihre Lage derzeit besser als das Gastgewerbe, Destinationen im Ausland gewinnen trotz der sicherheitspolitischen Lage wieder an Fahrt“, so Dr. Blank.
Immer mehr touristische Unternehmen können offene Stellen nicht besetzen. Über 50 Prozent der befragten Unternehmen des Gastgewerbes und der Reisebranche gaben an, derzeit offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können. Sollte sich die angespannte Situation in Norddeutschland nicht ändern, rechnen viele Unternehmer mit Einschränkungen des touristischen Angebots. Folglich müssten immer mehr Aufträge abgelehnt werden. Auswirkungen hat der Fachkräftemangel vor allem auf die vorhandene Belegschaft: Die Belastung steigt!
„Wir beobachten noch einen weiteren negativen Nebeneffekt: Die Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften wird immer schwieriger und lässt die Innovationsfähigkeit der Tourismusbranche sinken. Dem muss dringend entgegengewirkt werden, denn unsere Position im Wettbewerb mit anderen Tourismusdestinationen muss in Zukunft nicht nur gehalten, sondern weiter ausgebaut werden“, so Dr. Blank weiter.
Die IHK Nord hat mehr als 1.000 Betriebe des Gastgewerbes (Beherbergungs- und Gaststättenbetriebe) und der Reisewirtschaft (Reisebüros, Reiseveranstalter und Omnibusunternehmen) in den fünf norddeutschen Bundesländern zu deren konjunktureller Lage in der ersten Jahreshälfte 2017 befragt. Demzufolge hält die positive Stimmungslage im Gastgewerbe an und erreicht wie im zurückliegenden Herbst einen sehr guten Indexwert des Konjunkturklimas von 134 Punkten. Die Reisewirtschaft zeigt mit 128 Punkten, dass sich die Lage nach dem Tiefpunkt im Frühjahr 2016 positiv entwickelt und das Geschäft mit den Urlaubsreisen steigt. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen zwischen 0 und 200 Punkten wider.
Die im Vergleich zur Sommersaison 2016 etwas schlechtere Bewertung der aktuellen Geschäftslage im Gastgewerbe erklärt sich durch die natürlichen saisonalen Schwankungen. Insgesamt wird die aktuelle Wintersaison im Gastgewerbe sogar positiver als im Vorjahr bewertet und auch in der Entwicklung der Geschäftslage in der kommenden Saison ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.
„Sehr positiv stellt sich die Entwicklung in der Reisebranche dar. Das Konjunkturtief vor einem Jahr scheint überwunden zu sein“, stellt Dr. Wolfgang Blank, Vorsitzender der IHK Nord, fest. „Zwar wird die Lage der Reisewirtschaft noch immer etwas schlechter als im Gastgewerbe bewertet, denn weiterhin sind viele klassische Urlaubsregionen im Ausland von Krisen gebeutelt, aber es stellt sich Besserung ein. Insgesamt zeigt sich ein Aufwärtstrend“, so der Präsident.
Dr. Blank betont: „Ganz besonders erfreulich ist, dass die Anzahl unserer Gäste im Norden weiter ansteigt. Insgesamt sollte in Zukunft aber noch mehr dafür getan werden, verstärkt Touristen aus dem Ausland in den Norden zu holen. Hier bieten sich noch viele ungenutzte Chancen für die Tourimuswirtschaft.“
Dem entgegen steht der enorme Handlungsbedarf in Bezug auf die Erreichbarkeit der gastgewerblichen Betriebe mit dem ÖPNV. Mehr als 40 Prozent der Befragten gaben an, dass hier ein hoher Verbesserungsbedarf besteht. Viele ausländische Touristen erreichen Deutschland mit dem Flugzeug und müssen sich für die Weiterfahrt für ein Verkehrsmittel entscheiden. Durch einen attraktiven ÖPNV könnten nicht nur norddeutsche Urlaubsorte fern von Flughäfen von zusätzlichen Touristen profitieren; es ließe sich auch vermeiden, dass Verkehrsadern zusätzlich durch PKW verstopft und damit die Attraktivität der norddeutschen Urlaubsdestinationen sinken würde.
Die IHK Nord hat Betriebe aus dem Gastgewerbe und der Reisewirtschaft in den fünf norddeutschen Bundesländern zum Verlauf der Sommermonate 2016 befragt. Als beliebte Reisedestination wurde in Norddeutschland in den letzten Jahren verstärkt in eine attraktive touristische Infrastruktur investiert. Dabei freut sich das Gastgewerbe über eine gestiegene Nachfrage – die Stimmungslage entwickelt sich positiv und erreicht einen sehr guten Konjunkturklimaindex von 134 Punkten. Der Index der Reisewirtschaft zeigt mit 120 Punkten, dass das Geschäft mit den Urlaubsreisen wieder leicht an Fahrt aufgenommen hat (Vergleich Frühjahr 2016: 98 Punkte), aber doch zurückhaltender bewertet wird. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen in einem Bereich zwischen 0 und 200 Punkten wider (gesamter Konjunkturreport hier (PDF-Datei · 132 KB)).
Das Gastgewerbe profitiert vom anhaltenden Trend zum Urlaub im eigenen Land.
„Die zurückhaltende Bewertung des Konjunkturklimas durch die Reisewirtschaft ist darin begründet, dass viele Deutsche aktuell lieber Urlaub im eigenen Land machen, anstatt die schönste Zeit des Jahres in derzeit von Krisen und Terrorismus gebeutelten klassischen Auslandsdestinationen zu verbringen“, so die Beurteilung von Fritz Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Hamburg.
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der eigenen Branche betrachtet das Gastgewerbe den zunehmenden Fachkräftemangel. Derzeit kann rund die Hälfte der Befragten offene Stellen längerfristig nicht besetzen.
„Die Lösungsansätze für diese Herausforderung sind vielfältig“, so Melsheimer. „Von der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis hin zur Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland müssen die touristischen Betriebe heute kreativ und offen für die Gewinnung von Arbeitskräften sein“.
Schon heute beschäftigt jedes fünfte Unternehmen des norddeutschen Gastgewerbes Menschen, die in den letzten 5 Jahren als Flüchtlinge nach Norddeutschland gekommen sind. Weitere zehn Prozent der norddeutschen Unternehmen im Gastgewerbe plant in den kommenden zwei Jahren Flüchtlinge einzustellen.
Der Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branchen wider und liegt im Bereich zwischen 0 und 200 Punkten, wobei 100 Punkte eine ausgewogene Stimmung darstellen.
Stimmung in der norddeutschen Tourismuswirtschaft geteilt
Trend zum Urlaub im eigenen Land - Risiken durch Unruhen und Terroranschläge in Auslandsmärkten
Die Stimmung in der norddeutschen Tourismuswirtschaft ist geteilt. Während das Gastgewerbe im Vergleich zum Vorjahr noch positiver auf die eigenen Geschäftschancen schaut (131,1 Indexpunkte; 2015: 122,9), ist der Optimismus bei der Reisewirtschaft etwas gesunken (98,1 Indexpunkte; Vorjahr: 116,6). Dafür hatte die IHK Nord 1.056 touristische Betriebe aus dem Gastgewerbe und der Reisewirtschaft in den fünf norddeutschen Bundesländern befragt. Der aus der Umfrage ermittelte Konjunkturklimaindex spiegelt die aktuelle Stimmung der Branche in einem Bereich zwischen 0 und 200 Punkten wider.
Das Gastgewerbe profitiert vom anhaltenden Trend zum Urlaub im eigenen Land. „Während Norddeutschland bei den Deutschen bereits ein beliebtes Reiseziel ist, haben Touristen aus dem Ausland uns oftmals noch nicht auf dem Schirm. Dabei liegen hier sehr große Wachstumschancen. Das norddeutsche Gastgewerbe befindet sich in einem sehr positiven Entwicklungstrend, der durch Investitionen in Gebäude, Zimmerausstattung und in die Service-Qualität weiter ausgebaut werden sollte“, sagte Fritz Horst Melsheimer, Vorsitzender der IHK Nord und Präses der Handelskammer Hamburg.
Die zurückhaltende Beurteilung der Reisewirtschaft – Reisebüros, Reiseveranstalter und Omnibusbetriebe – sieht Melsheimer unter anderem darin begründet, dass die Deutschen in diesem Jahr lieber Urlaub in der Heimat machen, anstatt ihren Urlaub in von Krisen und Terrorismus gebeutelten klassischen Auslandsdestinationen wie der Türkei oder Nordafrika zu verbringen. Reiseziele in Deutschland werden überwiegend ohne Reisemittler oder -veranstalter gebucht. „Die Reisewirtschaft hat mit globalen Entwicklungen zu kämpfen, auf die sie keinen Einfluss hat. Hier gilt es, Alternativangebote für die bisher stark vermarkteten Destinationen in den Krisengebieten zu entwickeln“, so Melsheimer.
Als größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der eigenen Branche betrachtet das Gastgewerbe weiterhin den zunehmenden Fachkräftemangel (65 Prozent), gefolgt von steigenden Arbeitskosten (60 Prozent) und sich verändernden wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (42 Prozent). Die Reisebüros, -veranstalter und Omnibusbetriebe nennen die schwierigen Rahmenbedingungen als Risikofaktor Nummer Eins (47 Prozent) und reagieren damit auf politische Unruhen, Terroranschläge und weitere Reiserisiken.